Trainingszyklus für Reifende Jünger

Der Trainingszyklus wird verwendet, um Jünger durch vier verschiedene Schritte des spirituellen Wachstums zu reifen. Die Schritte umfassen: VORMACHEN, HELFEN, BEOBACHTEN und GEHENLASSEN.

Der Trainingszyklus führt einen Jünger von einer neuen Fähigkeit oder Disziplin und erweitert seine Kompetenz, bis er kein Coaching mehr in dieser Fähigkeit benötigt. Viele Jünger und Jünger-Macher bleiben in den ersten Schritten des Trainingszyklus stecken (Vormachen, Helfen), verbringen nicht genug Zeit im dritten Schritt (Beobachten) und werden fast nie wie beim vierten Schritt (Gehenlassen) entlassen.

Der Trainingszyklus funktioniert folgendermaßen:

Wie sieht der Trainingszyklus aus? Stelle dir das so vor. Hast du jemals gelernt, wie man Fahrrad fährt? Hast du jemals jemand anderem beim Lernen geholfen? Wenn ja, stehen die Chancen gut, dass du den Trainingszyklus bereits erfahrungsgemäß kennst.

VORMACHEN

Beim VORMACHEN wird lediglich einem anderen ein Beispiel gezeigt, wie es gemacht wird. Es ist der kürzeste Teil des Trainingszyklus. Es muss normalerweise nur einmal durchgeführt werden. Es geht einfach darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass eine Praxis oder ein Werkzeug existiert, und eine allgemeine Vorstellung davon zu geben, wie es aussieht. Das wiederholte Vormachen ist kein effektiver Weg, um jemanden auszustatten. Sie müssen die Möglichkeit haben, die Fähigkeit selbst auszuprobieren. Wenn ein Kind jemanden Fahrrad fahren sieht, ist das die VORMACH-Phase.

HELFEN

HELFEN dauert länger als VORMACHEN. Aber nicht zu lang. Es erfordert etwas Händchenhalten, Anleitung und Coaching, aber es geht lediglich darum, die Grundlagen zu vermitteln, aber nicht jemanden zur Perfektion zu bringen. Wenn diese Phase zu lange andauert, entwickelt der Lernende eine Abhängigkeit vom Mentor und gelangt nie zur vollen Kompetenz. Das Ende der Unterstützungsphase sollte dadurch markiert werden, dass der Lernende beginnt, für andere vorzumachen. Wenn ein Elternteil das Fahrrad festhält, während ein Kind lernt, sein Gleichgewicht zu halten, ist das die HILFE-Phase. 

BEOBACHTEN

Beobachten ist die längste Phase. Es beinhaltet mehr indirekten Kontakt mit dem Lernenden. Es zielt darauf ab, volle Kompetenz in allen Facetten einer Fähigkeit zu entwickeln. Es kann zehnmal oder länger sein als die ersten beiden Phasen zusammen. Wenn der Lernende in seinen Fähigkeiten voranschreitet, kann der Kontakt mit dem Mentor weniger regelmäßig und ad hoc werden. In dieser Phase übernimmt der Lernende allmählich mehr Verantwortung und Initiative bei der Ausführung der Fähigkeit. Typischerweise ist das Zeichen für das Ende dieser Phase, wenn der Lernende die  Fähigkeit erfolgreich an die vierte Generation weitergegeben hat, durch diejenigen, die er oder sie coacht. Wenn ein Elternteil ein Kind beim Fahrradfahren beobachtet und sicherstellt, dass es über ausreichende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügt, um unbeaufsichtigt zu fahren, ist dies die BEOBACHTUNG‘s-Phase 

GEHENLASSEN

Gehenlassen ist eine Art Abschluss, wenn der Lernende ein Peer des Mentors wird. Periodischer Kontakt und Peer-Mentoring können weiterhin stattfinden, wenn sich der Lernende und der Mentor im selben Netzwerk befinden. Wenn ein Elternteil ein Kind entlässt, um sein Fahrrad unbeaufsichtigt zu fahren, ist das die GEHENLASSEN-Phase.

Siehe auch Coaching Checklist for Disciple Making  für ein Beispiel für die Verwendung des Trainingszyklus bei der Verfolgung des Fortschritts eines Jüngers.